Guten Tag!
Hier habe ich während der Tour täglich einen Tagestext und ein paar Fotos eingestellt
um ein miterleben zu ermöglichen. Zum nachlesen bitte zuerst ganz runterscrollen um
chronologisch nachlesen zu können, da ich auf der Tour die aktuellen Texte immer oben angefügt habe :-)
Die Bilder auf dieser Seite können durch klicken auf das Foto 2 x vergößert werden.
Mi. 04.Juni 2014: Der letzte Tag der Tour auf der Zugspitze
Di. 03. Juni 2014: 50. Etappe/Aufstieg Gipfel
Es ist vorgesehen, die Bilder von diesem Tag von unten nach oben anzusehen. Um 9.30 Uhr war ich mit Michael Gebhardt, staatl. geprüftem Bergführer der Bergsteigerschule Zugspitze verabredet. Nach einigen Anweisungen, z.B. "Du bist zu warm angezogen, dir wird gleich richtig warm werden." Er sollte recht behalten. Es ging mal richtig steil hoch, durch den reichlich schneebedeckten Hang. Michael leistete Spurarbeit, indem er Tritte vorarbeitete und somit auch den Schnee prüfte. Ab und zu sanken wir mal bis zur Gürtellinie ein. Der Tip eine Sonnenbrille aufzusetzen war auch wichtig, weil wenn man direkt auf den Schnee sieht .... auch Sonnecreme war von Vorteil.
Der reguläre Sommerweg war im wesentlichen nicht sichtbar und schneebedeckt. Nur ab und zu sah man mal ein Stück Drahtseil. Kurz vor dem Grad machten wir eine kurze
Pause, alles richten, Rucksack richtig festzurren, Karabiner/Seil an das Tragegestell ,noch mal was trinken... Dann ging es auf den Grad. Eine interessante Erfahrung für mich. Michael sagte
vorher: "Du wirst sehen, das wird noch ein richtiges Abenteuer da oben". Der Mann hat nicht gelogen. Ich fühlte mich von Anfang an in absolut proffessioneller Hand und hatte Vertrauen. Auch das
Michael sich den Grad am Tag vorher schon mal angesehen hatte, hat mich beeindruckt.
Das schönste war, ich würde die Nacht hier oben verbringen und ab 16.30 Uhr würde kein Tourist mehr hier sein. Ein sehr gute Aussicht.
Ab 17 Uhr durfte ich ins Matratzenlager und unglaublich, von meinem Doppelstockbett aus konnte ich von oben auf die von uns gegangene Route schauen. Mehr Glück geht nicht. Was ich in den nächsten Stunden im Fensterrahmen sehen durfte, an Wolkenformationen, Lichtbildern usw. kann kein TV-Sender bieten. Man könnte sagen Wandermatze war glücklich!! Nach einem leckeren Abendessen bin ich sehr zufrieden um 20 Uhr in den Schlafsack, noch ein wenig "Berg-TV" sehen und dann schlafen. Welch ein Tag!
Di. 03. Juni 2014: 50. Etappe und Aufstieg zur Station Sonnalpin
Um 6.15 Uhr nach einem Frühstück aus Tee und Müsliriegel an Knorrhütte gestartet. Die ersten Meter konnte man noch angenehm laufen. Später hab ich dann Schneeschuhe angelegt, was das laufen doch deutlich angenehmer gemacht hat. Auf dem Weg hab ich 3 Liveinterviews für Radio Ostfriesland gegeben. Wie Ben der Reporter immer sagt, wir lassen keinen Ostfriesen alleine, noch nicht mal wenn er auf die Zugspitze will. Gegen 8.30 Uhr war ich an der Bergbahnstation Sonnalpin inmitten eines Skigebietes. Hab erst mal gefrühstückt und mich noch ein wenig ausgeruht.
Mo. 02. Juni 2014: 49. Etappe
Bin um 4.30 Uhr aufgestanden und nach nem Automatenkaffee im Hotel u.15 los. Zum Olympiastadion, weiter zur Partnachklamm. Dabei konnte ich ein herrliches Morgenrot in den Felsen beobachten. Wenn man früh morgens allein durch die Klamm läuft, macht es richtig Spaß. Statt kreischender Touristinnen und Blitzlichtgewitter kann man dem tosenden Geräusch der Partnach in den Felsen lauschen. Im weiteren Verlauf gewinne ich
Über Forstwege nur langsam an Höhe. Das Tal an sich wird mit jedem Meter schöner, urwüchsiger, Wasserfälle... bereichern meinen Wandertag. An der Bockhütte,, welche um diese Jahreszeit innder Woche geschlossen hat, mache ich eine Trinkpause. Heiter gehts weiter bis Reintalangerhütte. Schon von weiten sieht man die bunten Gebetsfahnen. Auf der Hütte mach ich eine ausgiebige Mittagsrast u.a. mit super leckerem Kaiserschmarrn. Danke Mädel! Passend zum Start fängt es reichlich und gut an zu regnen. Davon unbeeindruckt geht es jetzt über Fels und Geröll, sprich super Trail weiter Richtung Knorrhütte. Wolken wabern aus dem Tal und über die Bergkuppen heran. So geb ich Gas, denn auf keine Sicht hab ich überhaupt keine Lust, denn dann ist der Weg nicht einfachnzu finden. So erreiche ich um 14.15 Uhr die Hütte. Sie ist noch schöner gelegen, als man das auf dem Video erahnen kann. Die Hüttencrew ist supernett und ich fühl mich sauwohl. Treffe einen sehr netten Berufsfeuerwehrmann aus Augsburg. Er ist auch länger unterwegs und wir habenngute Gespräche. Später treffen noch 2 Jungs aus Oldenburg und u.a. ein ehm. Fregatte Bremen Besatzungsmitglied ein. So sprechen in den Bergeb über alte Marinezeiten, ehem. Reeder auf Spiekeroog, den Norden und dit unndat. War ein schöner Abend. Gegen 22 Uhr bin ich dann in den Schlafsackgekrabbelt.
So. 01. Juni 2014: Ruhe und Vorbereitungstag
Den heutige Tag nutze ich für Voreitungen, Homepage aktualisieren. Zum Stand der aktuellen Planungen: Montag ab 5 Uhr Autstieg durch das Reintal auf die Knorrhütte 2051 m üNN. Übernachtung auf der Knorrhütte. Am Montag melden sich die Bergführer, bei positiver Nachricht. Dienstag Morgen sehr früh Aufstieg von der Knorrhütte mit Schneeschuhen zur Bahnstation Sonnalpin, 2576 m üNN. Dort würde mich der Bergführer um 9 Uhr in Empfang nehmen und wir gehen zum Zugspitzgipel. Ist dies nicht möglich, besteige ich hier die Bahn und fahre die letzten 400 Meter mit der Bahn auf den Gipfel. (Stand 01.06.2014 13.25 Uhr). Es ist jetzt 19.00 Uhr. Ich habe den Rucksack einmal komplett geleert und neu gepackt. Alles unötige bleibt hier in einem Müllsack im Hotel zurück, so auch das Tablet, worauf ich diese Zeilen gerade schreibe. D.h., Neuigkeiten in dieser Rubrik gibt es vorraussichtlich Mitwoch oder Donnerstagabend. Wie es oben mit Handyempfang ist, weiß ich nicht. Also drückt mir mal die Daumen, daß kein Nebel kommt, alles andere ist zu regeln.
Sa. 31. Mai 2014: 48. Etappe
Nach einer Woche endlich Sonne für meinen letzten Wandertag vor dem Aufstieg. Bin mit allerbester Laune aber auch ein ganz wenig wehmütig Richtung GAP aufgebrochen. 2 schöne Seen auf dem Weg nach Elmau, weiß-blauer Himmel und endlich sichtbare Berggipfel machten das Laufen zum einem großen Vergnügen. Ich bin bewußt langsam gelaufen, um alles zu genießen. Am frühen Nachmittag erreichte ich H... .Hier hab ich eine der schönsten Pausen auf meiner ganzen Tour gemacht. Sehr nette, herzliche Menschen. So bekam ich einen Schnellkurs im Schneeschuhgehen, da es ohne die von der Knorrhütte nach Sonnalpin definitiv nicht so lustig wäre. Jetzt hab ich Schneeschuhe und ein gutes Gefühl. Nach Stärkung mit Kaiserschmarrn, Kaffee ..., mußte ich leider weiter, da ich am Ende der Partnachklamm mit einem sehr netten Jornalisten treffen sollte. Nach ein paar Fotos und einem netten Gespräch verabschiedeten wir uns. Er versprach meine Daten auch an den Bayrischen Rundfunk TV weiterzugeben.
Im Anschluß hab ich Matthias am Ausgang der Partnschschlucht getroffen und wir sind zusammen meinen Restweg gegangen. Dabei in das Olympiastadion/ Auslaufzone der Skisprungschanze. Das war nach 1495 Kilometern schon ein ganz besonderer Moment für mich. Nach einem kurzen Reststück war das nahegelege Hotel erreicht. Nach dem abends üblichen herrlichem Gefühl was einem eine heiße Dusche doch geben kann sind wir in einen urgemütlichen Gasthof und haben mit bayerischen Spezialitäten und guten Gesprächen den wunderschönen Tag beendet.
Fr. 30. Mai 2014: 47. Etappe
Den heutige Tag nutze ich für Voreitungen, Homepage aktualisieren. Zum Stand der aktuellen Planungen: Montag ab 5 Uhr Autstieg durch das Reintal auf die Knorrhütte 2051 m üNN. Übernachtung auf der Knorrhütte. Am Montag melden sich die Bergführer, bei positiver Nachricht. Dienstag Morgen sehr früh Aufstieg von der Knorrhütte mit Schneeschuhen zur Bahnstation Sonnalpin, 2576 m üNN. Dort würde mich der Bergführer um 9 Uhr in Empfang nehmen und wir gehen zum Zugspitzgipel. Ist dies nicht möglich, besteige ich hier die Bahn und fahre die letzten 400 Meter mit der Bahn auf den Gipfel. (Stand 01.06.2014 13.25 Uhr). Es ist jetzt 19.00 Uhr. Ich habe den Rucksack einmal komplett geleert und neu gepackt. Alles unötige bleibt hier in einem Müllsack im Hotel zurück, so auch das Tablet, worauf ich diese Zeilen gerade schreibe. D.h., Neuigkeiten in dieser Rubrik gibt es vorraussichtlich Mitwoch oder Donnerstagabend. Wie es oben mit Handyempfang ist, weiß ich nicht. Also drückt mir mal die Daumen, daß kein Nebel kommt, alles andere ist zu regeln.
Do. 29. Mai 2014: 46. Etappe
Nachdem ich als einziger Gast sehr gut auf der Gaistalalm geschlafen habe, bin ich gegen 9 Uhr Richtung Seefeld losmarschiert. Auf der Nachbaralm hab ich bei prasseldem Ofenfeuer gesessen und mir die Details rund um die Zugspitze mal genauer angesehen. War urgemütlich dort. Landschaftlich wieder sehr reizvoll aber wie immer in den letzten Tagen ohne den richtig schönen Bergblick, hab ich ohne Probleme und immer mal wieder mit einer Abkühlung den ehem. Olympiaort Seefeld erreicht. Auf Nachfrage hat der sehr nette Herr an der Rezeption mir ein kostenloses Upgrade = ein Zimmer mit Badewanne ermöglicht. Danke noch mal :-) . Bei diesem idealen Wintersportwetter war das sehr angenehm. Auf diese Weise gut aufgewärmt bin ich früh in die Koje und hab vom Aufstieg geträumt. Was genau wird hier nicht verraten.
Mi. 28. Mai 2014: 45. Etappe
Telegrammstil: Gehe jetzt von Ehrwald zur Gaistalalm - dort kein Internet - nächste Nachricht hier voraus: Donnnerstag Abend aus Seefeld - Zugspitzaufstieg laut Aussagen hier sehr fraglich - Schneeschuhe minimum - arbeite dran - Wettervoraussage: Regen, Regen - auf Zugspitze Schneesturm - hier auf 1000m 11 Grad - geschrieben 9:35 Uhr im Hotel Ehrwald.
Der Tag hat sich als traumhaft schöne Bergwanderung entpuppt. Der Anstieg auf fast 1700 Meter war ideal gegen dass 8 Grad kalte Regenwetter. Gegen nachmittag ließen die Schauer etwas nachnund vereinzelt blitztenmal ein Gipfel durch die Wolken. Das Gaistal mit 2500ern, 2700ern zu beiden Seiten beeindruckt beim durchwandern. Mein Tagesziel war die Gaistalalm. Ich war der einzige Ubernachtungsgast und habe immer meine helle Freude auf Hütten oder Almen zu übernachten, von Bergen umgeben. So bin ich um 21 Uhr in meinen Schlafsack gekrochen und hab geschlafen wie ein Murmeltier.
Di. 27. Mai 2014: 44. Etappe
Nur der Frühe ... hab um 5.45 Uhr das Zelt abgebaut und meinen ganzen Krempel in einen Aufenthaltsraum vom Zeltplatz gebracht. Dort alles in Ruhe gepackt, das Zelt nach Spiekeroog losgeschickt und in den Karten meinen heutigen Weg angesehen. Um 8 Uhr gab es Frühstück bei den sehr netten Damen vom Kiosk, welche mir auch Karton, Klebeband usw. gegeben haben und das Paket zur Post bringen wollten. Danke noch mal. Natürlich bei Starkregen und Wolken ganz tief am Berg bin ich losgezockelt. Hab jetzt ja langsam Gas rausgenommen, da ich mir ja einen Vorsprung rausgelaufen hatte. Sonntag 43, gestern 25, heute 21 und morgen 12 km. So lautet der KM-Plan vom gedrosselten Wandermatze. So bleib ich in Form und bin beim Aufstieg nächste Woche nicht auf der letzten Rille. Die Strecke heute über Griessen nach Ehrwald war gut ohne Anstrengung zu laufen. Bei klarer Sicht hätte ich heute die Zugspitze von der österreichischen Seite sehen können. So bleibt es spannend aber sie ist schon in greifbarer Nähe, was kein schlechtes Gefühl ist.
Mo. 26. Mai 2014: 43. Etappe
Nach einem Zeitungsinterview in Füssen und einer Live-Schalte im Radio bin ich den gleichen Weg von gestern bis Schwanstein zurück. Hab noch nie so viele plätschnasse Japaner in Hochsommerkleidung gesehen. Gut, dass wir gestern erst um 18.00 Uhr im Epizentrum des Tourismus für Amis und Japaner waren. An meinem Abzweig nähe Marienbrücke stand das entscheidende Schild: "Ende der befestigten Wege. Sie betreten jetzt unbefestigte Wege mit allen alpinen Gefahren". Endlich! Es war ein Traumpfad immer bergan bis auf knapp 1500 m,, immer in Sichtnähe zur Pöllat. Ein schön zerklüftetes Tal. Auf 1167 m die erste Rast in einer urigen von König Ludwig im schweizer Stil erbauten Berghütte. Von ca. 1500 m folgte der noch urigrere Abstieg über den Schützensteig nach Ammerwald/Tirol. Habe also das Wanderland Deutschland verlassen. Von Ammerwald mußte ich die Straße zum Plansee durchs Teufelstal laufen. Als der dunkelgrüne Plansee zu ersten mal sichtbar wurde, ging ein kleiner Traum von mir in Erfüllung und nach einigem nachfragen durfte ich mein Zelt direkt am Ufer aufstellen. Mit Sicherheit einer der schönsten Zeltstandorte in meinem Leben. Wow, wow extraklasse!!! Schade, dass es iirgendwann dunkel wurde, denn auch das Wolken-Lichspektakel in den Bergen war nicht ohne. Nachdem ich eine halbe Sunde eingeschlafen war, brach ein Unwetter mit Starkregen der Extraklasse, Sturm und ein paar Blitzen herein. Aus dem grad noch stillen See war ein kleines Nordseespektakel für mich inzeniert worden. Sehr aufmerksam liebe Österreicher. Da ich nicht geglaubt hatte, dass mein kleines Zelt dem Sturm und Dauerregen standhält, hab ich mich im Zelt komplett angezogen (Goretexhose/Jacke und Schuhe), um im Fall der Fälle fluchtartig reagieren zu können. So hab ich bis 4 Uhr in Lauerstellung gelegen und mir versucht, was gegen das Regenprasseln auf die Ohren zu legen. Ab 4 Uhr wurde es etwas weniger und mein Zelt war wieder erwarten trocken und absolut sturmstabil!!!
Danke VANGO TENTS in Schottland, Ihr habts drauf. Ein Tag mit sehr viel Regen aber mindestens soviel tollen Eindrücken.
So. 25. Mai 42. Etappe
Die heutige Etappe war die mit Abstand schönste der ganzen Tour. Absolutes Traumwetter mit etwas kühlem Wind, weiß-blauen Wolken hatten wir auf unserem Weg ins Allgäu. Über die Wieskirche, Moorgebiete, frisch gemähte Wiesen, toll herausgeputze Dörfer, ständigem Kuhglockenläute ...ereichten wir den Kreis Ostallgäu.
Zu beschreiben ist dieser Tag nicht. Die Pöllatschlucht war leider gesperrt so nahmen wir einen anderen Weg zum Schloß Neu Schwanstein. Ein atemberaubender Blick von der Marienbrücke nicht nur auf das Schloß war unsere Belohnung unseres Sonntagsspazierganges über 43 Kilometer Distanz. Es hat irre Spaß gemacht. Nachdem ich aus Basislager 4 (Martins Wagen) Ersatzschuhe und diverse Ausrüsungsgegenstände umgepackt hatte, haben Martin und Walter Ihren langen Rückweg in den Odenwald angetreten. Ich hab nach 5 km ruhig ausgelaufen und versucht den tollen Tag zu verarbeiten. Es war ein toller Trail miT viel Spaß
Sa. 24. Mai 2014: 41. Etappe
Unser Tag begann um 7 Uhr mit einem absluten Highlight. Etwa 60 Japaner boten uns eine eindrucksvolle Frühstücksshow der besonderen Art. Die ganze Veranstaltung wurde mit ca. 110 Dezibel Lautstärke durchgeführt. Nach etwa 15 Minuten Startphase sank der Lärmpegel auf ca. 80 Dezibel weil wohl jeder etwas gefunden hatte, worauf er kauen konnte. Im weiteren Verlauf konnten wir hilfreich unter anderem verhinderen, dass sich die Japaner aus Kaffeemaschine Cappucino ins Müsli laufen ließen. Reichlich belustigt von diesem Spektakel starteten wir unsere Tour. Im ersten klaren Bach konnten wir Forellen beobachten. Um 10.55 Uhr wurde die 1300 km Marke geknackt. Dies haben wir Schongau mit Sekt und 2tem Frühstück gefeiert. Als wir Schongau verlassen wollten, hat uns der Besitzer eines Lederwarengeschäftes spontan ein Bier angeboten, was wir nicht ausgeschlagen haben. Auf diese Weise gestärkt, sezten wir den Weg Richtung Füssen auf einem gigantisch tollen,, z.T. seilgesicherten, Weg durch die Ammerschlucht fort. Dieser Wegabschnitt war einer schönsten der ganzen Tour. Hier haben wir 2 Mädels aus München getroffen auf Ìhrem Weg nach Brezenz. Die ersten Fernwanderer nach 1300 Kilometern. Wir sind weiter durch Schlucht. Irgenwann hab ich gemerkt, dass ich mein Mundstück vom Trinkssystem verloren hatte. Hab geflucht wie bolle. Wir haben gesucht. Auf einmal kamen die Mädels angewandert. Na, was sucht Ihr? Dann geb ich Dir mein Mundstück. Wow. 6er im Lotto. Hat mich doll gefreut. So bin ich beruhigt mit meinen Wanderkollegen weiter. In Steingaden angekommen haben wir unsere Zimmer bezogen und einen schönen Abend mit original bayrischen Schweinsbraten, Blaukraut und Knödeln verbracht. Das laufen der letzten Kilometer findet im Moment unter einer Dauergänsehaut statt. Einfach nur toll.
Fr. 23. Mai 2014: 40. Etappe
Im schönen Landsberg sind Walter, Martin und ich bei deutlich angenehmeren Temperaturen an der Lech losmarschiert. Gegen Mittag wollten wir gerne in Mundraching etwas Essen und Trinken. Aber wie so oft in den Dörfern, Gasthaus geschlossen, Pause, Pleite, und die ersten Unterhopfungsanzeichen legten sich wie Mehltau über unsere grundstrukturell hervorragende Wanderlaune. Doch der Herr schickte ein Zeichen. Am Ortsausgang von Mundraching erbarmten sich die Besitzer des Hauses Waldvogel und luden uns zu einem Outdoorhapenning an der heimishen Hausbank ein (siehe Foto unten) ein - bayrische Herzlichkeit pur. DANK an das Haus Waldvogel. Auf prachtvollsten Pfaden führte uns der Weg weiter in die bayrische Internetsahelzone nach Epfach. Den Lechtalhöhenweg weiterfolgend kam es gegen 13:55 zu einem bewegenden Ereignis: Erstblickkontakt mit den Alpen. Eines der bewegensten Momente auf dem gesamten Trail. Mit Traumsichten auf die alpine Welt steuerten wir Hohenfurch an, das Epizentrum ostasiatischer Durchreisender um unsere glücklichen und erschöpften Häupter zur Ruhe zu betten. Ein prachtvoller Wandertag wurde gebührend mit einer adäquaten Anzahl bayrischere Biere würdig beendet.
Do. 22. Mai 2014: 39. Etappe
Es war heiß, zu heiß. Weiterhin ging der Weg immer am Lech entlang. Wenn man so vor sich hin läuft kommt einem so manche Idee, was man noch mal so ablaufen könnte. Eins steht jedoch fest, ein Lauf durch die Wüste ist definitiv nicht dabei. Die Menschen, welche sowas können, haben meine Bewunderung. Ohne ein Gewitter abzubekommen
hab ich Landsberg am Lech erreicht, Hier haben mich schon Martin und Walter erwartet. Wir sind nach Erpfting gefahren, wo wir einen tollen Abend mit viel Wanderkarten, leckerem Essen und Bier (sogar Becks) im HIRISTO STEAKHAUS hatten. Der nette Kellner hat uns dabei gut unterstützt. Am Ende haben wir eine sicherlich landschaftlich gesehen top Strecke ab Füssen ausgeheckt. Ihr dürft gespannt sein. Sorgen macht mir im Moment nur die aktuelle Schneesituation auf der Zugspitze. Da ist der Drops noch nicht gelutscht und ich brauch ein wenig Glück.
Mi. 21. Mai 2014: 38. Etappe
Der Tag heute war zu heiß zum laufen. Hab viele Pausen gemacht. Die Strecke führte größtenteils am Lech entlang. Abends hatte ich ein beeindruckendes Gespräch mit einem ehemaligen Heimkind, was im Krieg aus Persien nach Deutschland kam. Jetzt weiß ich umsomehr, die " Natur für Heimkinder" Deutschlandwanderung ist genau das richtige. An alle die sich einen Kilometer gekauft haben: Danke noch mal und spätestens seit der Begegnung gestern weiß ich : Wir werden ein paar Kinder ein wenig glücklicher machen!!!!!! DANKE EUCH. Mit dem Gedanken im Kopf lauf ich jeden Kilometer auch bei Hitze sehr gerne
Di. 20. Mai 2014: 37. Etappe
Nach megagenialem Frühstück in Holzen um 7.30 Uhr gestartet. Es war vom Start an sofort warm, später ohne Übertreibung heiß. Landschaftlich war es heute so la la, besonders je näher ich nach Augsburg kam. Von daher mal ein kleines Zwischenfazit.
Bin 1205 km gelaufen, dabei 24 Rehe, 4 Füchse, einen Toten(Fuchs), 4 tote u. eine lebendige Schlange, 2 Wasserbüffelherden, sehr viele Greifvögel gesehen. 3 mal die Stöcke liegen gelassen, 5 Basecaps verbraucht (eine pro 250 km), 74 Alk. freie Weizen getrunken! 7123 Trecker gesehen, 879 Kirchtürme, 3.46666.8888 Bäume....mal verlaufen (geht keinen was an), jeden Tag Spaß gehabt, Sonne, Regen, Gewitter, Hagel, Nebel, Frost, Hitze, Sturm, Hunger, Durst, Wut, Freude, sehr viel nette Menschen getroffen...Hätt es mir nicht anders wünschen können.
Heute ist mir irgendwann die Idee gekommen, ein wenig für morgen vorzuarbeiten, da es noch heißer werden soll. So bin ich 43 km gelaufen und kann es morgen ruhig angehen lassen.
Mo. 19. Mai 2014: 36. Etappe
Nach mäßigem Schlaf im hängemattenähnlichen Bett beim ersten Blick aus dem Fenster stahlblauen Himmel ohne eine Wolke registriert. Das ist kein wirklicher Nachteil beim Wandern und dieses wolkenlose Himmelsbild hatte ich heut am 36. Wandertag zum ersten Mal. Meine ohnehin schon Dauergutelaune wurde durch diesen Sachverhalt nicht verschlechtert. Also munter ran an die Etappe. Topmotiviert hab ich mit einem Wanderstock mein Tablet 3 Meter aus der Fototasche katapultiert. Schreibe daher in diesem Moment auf einer gerissenen Oberfläche. :-( Hoffe es hält noch bis zum Ende der Tour. Ansonsten verlief mein Wandertag unfallfrei. Nach 18 km hab ich die erste Pause gemacht. Bei Traumwetter in einem Biergarten. Mein Weg führte mich ein Stück an der Donau entlang, später am Lech und Lechwasserkraftwerk vorbei. Am Nachmittag wurd es zunehmend unangenehm schwül und es folgten heftige Gewitter mit 2 Stunden Abkühlung von oben für mich. Es ist schon ein irres Gefühl, auf freiem Feld in den Blitzen zu laufen und zu wissen, das kann man jetzt auch auf absehbare Zeit nicht ändern. Nach 38 km am Kloster Holzen eingelaufen und ein Zimmer bezogen, da Zelten aufgrund der massiven Pfützen doch nicht so günstig war.
So. 18. Mai 2014: 35. Etappe
Nachdem wir morgens meine weiteren Etappen bis nach Füssen geplant hatten, haben Martin und ich unseren heutigen Wandertag in Angriff genommen. Regen war gemeldet, einen idealen Wolken-Sonne-Mix haben wir bekommen. Ein paar Kilometer vor Harburg sind wir plötzlich auf einen Wegabschnitt gestossen, wie ihn sogar wir Vielwanderer noch nicht oft erlebt hatten. Einfach nur schön mit Fernblick auf die Burg Harburg, alten freistehenden Bäumen, Fernsicht ...schwer zu beschreiben, nur vor Ort nachvollziehbar. Nach einer Stärkung in Harburg sind wir dann aufgrund nur geschlossener Gasthäuser/Biergärten nahezu dehydriert und stark unterhopft in einem Zug bis nach Donauwörth durchgeschlendert, wie Martin der Turboläufer sagen würde. Nach unserem 28 km Sonntagsspaziergang haben wir uns an der Wörnitzbrücke in Donauwörth getrennt. Martin zwecks Bahnhof erreichen, Wandermatze, um eine Unterkunft zu finden. Beides hat geklappt. Für mich geht ein 5-tägiges Nichtalleinelaufen zu Ende. Danke HW und Martin für die Zeit mit Euch.
Sa. 17. Mai 2014: 34. Etappe
HW hatte völlig freiwillig und ohne jegliche Einflußnahme von uns beschlossen, den lieben Martin und den noch lieberen Wandermatze noch bis Nördlingen zu begleiten. So zogen wir 3 aus der Wolfgang Blum 24 Stunden Rheinsteig Pur Wanderschule munter plaudernd los. Nicht ohne die eine oder andere Bäckerei aufzusuchen. Hier muß besonders HW für seinen unermüdlichen Einsatz gelobt werden. Als guter Hobbybäcker hat er ein Auge für Bäckereien am Wegesrand. In Nördlingen hat er uns dann im sehr gefährlichen Nordbayern verantwortungslos alleine zurückgelassen. Wir haben die Herrausforderung angenommen und uns wie wahre Männer unter Einsatz von GPS-Geräten, Wanderstöcken und Müsliriegeln bis noch Mönchsdeggingen durchgeschlagen. Hier mußten wir Zeitzeugen werden, wie ein bayerischer Sportverein vom Schiedsrichter und seinen äußerst fähigen Assistenten einen DFB-Pokal geschenkt bekommen hat. Ich möchte an dieser Stelle Schleichwerbung für die Firma Fielmann einarbeiten. Hier sind auch für schmale Schiedsrichteraufwandsentschädigungen wirklich hervorragende Brillen zu fairen Preisen erhältlich.
Fr. 16. Mai 2014: 33. Etappe
Nachdem wir beide nicht gut geschlafen haben hat sich Hans Wilhelm entschieden mich auch heute zu begleiten. Super.So sind wir bei rockenem Wanderwetter losgelaufen Richtung Tagesziel Maihingen. Am Mittag haben wir uns eine ausgiebige Mittagspause mit leckeren bayrischen Spezialitäten gegönnt. Zwischendurch haben wir mit Martin Prasch telefoniert, welcher für uns 3 Zimmer in der Klosterschänke reserviert hat. Nach einem trocknen, landschaftlich tollen Wandertag und einem 3 km -Verlaufer kurz vor Maihingen haben wir unser Tagesziel erreicht. Nach dem Abendessen sind wir nach Nördlingen und haben dort im Irish Pub einen zünftigen Abend verbracht.